Berichte und Informationen zum Thema Nachhaltigkeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Ein Newsletter der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – 21. September 2022
Liebe Leserinnen und Leser,
Nachhaltigkeit beschreibt das Prinzip, die Nutzung von Ressourcen auf ein Maß zu beschränken, das deren Regeneration erlaubt und damit dauerhafte Verfügbarkeit sichert. Nachhaltiges Handeln folgt diesem Prinzip in ökonomischer, ökologischer und sozialer Dimension. Viele Mitglieder der JGU engagieren sich bereits für eine nachhaltige Entwicklung – in der Universität wie darüber hinaus. Eine Bestandsaufnahme, die von der Kanzlerin im Januar 2022 im Senat vorgestellt wurde, hat zahlreiche Ansätze im Betrieb der JGU aber auch die großen Herausforderungen aufgezeigt.
Dieser Newsletter informiert in Zukunft über Maßnahmen und Projekte, die die JGU dank des Engagements ihrer Mitglieder auf dem Weg zur Nachhaltigkeit einen Schritt nach vorne bringen. Neben Berichten aus den Handlungsfeldern Mobilität, technischer Betrieb, Campusgestaltung, Sanierung und Neubau, Ressourcenverbrauch aber auch Forschung und Lehre, sind auch ausführliche Hintergrundberichte zu Nachhaltigkeitsthemen geplant. Außerdem wird es immer wieder Anregungen zu eigenen Beiträgen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit geben. Schwerpunkt der ersten Ausgabe sind Energiesparmaßnahmen, die die JGU vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise vornehmen muss, von denen aber gleichzeitig viele geeignet sind, einen nachhaltigeren Betrieb der Universität zu unterstützen.
Handlungsfeld technischer Betrieb
Energiesparmaßnahmen im Gebäudebetrieb
Die JGU verbraucht pro Jahr ca. 62 GWh Strom und 45 GWh Wärme. Die steigenden Energiepreise führen zu erheblichen finanziellen Belastungen. Aber auch aus ökologischen Gründen ist es sinnvoll und geboten, den Energieverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen zu reduzieren. Das Dezernat BLM betreibt daher bereits seit 2010 ein systematisches Energiemanagement in den Bereichen Heizung, Lüftung und Beleuchtung. Auf diese Weise wurde beispielsweise der Wärme-verbrauch unserer Liegenschaften seit 2011 um rund 22 % gesenkt und der Stromverbrauch trotz der Inbetriebnahme neuer Gebäude und der Hochleistungsrechner Mogon I (2012) und Mogon II (2017) nahezu konstant gehalten. Ein anderes Beispiel betrifft die Beleuchtung der Außenanlagen des Campus, die bereits fast vollständig (ca. 95 %) auf LED-Leuchtmittel umgestellt wurde.
Das Land hat die Hochschulen nun aufgefordert, 15 % ihres Energieverbrauchs einzusparen. Eine Energiesparverordnung des Bundes (EnSikuMaV) macht hierzu konkrete Vorgaben etwa zu Raumtemperaturen und Warmwasserversorgung. Um das Einsparziel zu erreichen, werden das laufende Energiemanagement forciert und ab sofort im Gebäudebetrieb folgende Maßnahmen zusätzlich umgesetzt:
Die Raumtemperatur wird entsprechend der bundesweiten Vorgaben auf 19°C abgesenkt. Da die JGU in weiten Teilen mit Fernwärme beheizt wird und Hochschulen zu geschützten Verbrauchern zählen, ist ein durch Gasmangel verursachter Ausfall der Heizung derzeit nicht zu erwarten.
Aufgrund ihrer schlechten Energieeffizienz ist der Einsatz von eigenen elektrischen Heizgeräten nicht zulässig. Beschäftigte, für die aus gesundheitlichen Gründen eine Raumtemperatur von 19°C nicht ausreichend ist, können sich unter Vorlage eines qualifizierten Attests über ihre Vorgesetzten an personal@uni-mainz.de wenden. Es werden dann individuelle Maßnahmen geprüft und umgesetzt, um für diese Beschäftigten entsprechende Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Die dezentrale Warmwasserversorgung mit Durchlauferhitzern an Handwaschbecken wird soweit technisch möglich und gesundheitlich vertretbar durch BLM abgeschaltet.
Der Betrieb der Lüftungsanlagen wird überprüft, optimiert und an die Nutzung angepasst.
An Arbeitsplatzrechnern wird die Funktion zum automatischen Hochfahren durch das ZDV deaktiviert.
Handlungsfeld technischer Betrieb
Energiesparmaßnahmen in Forschung und Lehre
Das Präsidium hat sich zum Ziel gesetzt, das Energieeinsparziel von 15 % zu erreichen, ohne den Forschungs- und Lehrbetrieb signifikant zu beeinträchtigen. Die JGU bleibt daher auch im Wintersemester vollständig geöffnet. Präsenzlehre bleibt der Regelfall, solange dies pandemiebedingt verantwortbar erscheint.
Um Einsparungen zu realisieren sind dennoch Nutzungseinschränkungen erforderlich. So wird der Betrieb von Großverbrauchern wie z. B. des Elektronenbeschleunigers MAMI oder der Mogon-Hochleistungsrechner sowie anderer Großgeräte in Abstimmung mit den Fachbereichen begrenzt. Die Bibliothek kürzt die Öffnungszeiten in den Randbereichen mit geringer Nutzung und an den Wochenenden.
Diese Maßnahmen werden bei weitem nicht ausreichen, um die finanzielle Mehrbelastung durch steigende Energiepreise aufzufangen. Jede einzelne leistet aber einen wichtigen Beitrag um der Energiekrise und dem fortschreitenden Klimawandel zu begegnen.
Handlungsfeld Mobilität
Vergünstigung des Jobtickets
In der Erwartung, dass günstigere Ticketpreise die Nutzung des ÖPNV für die Fahrt zur Arbeit erhöhen, werden die Kosten für das Jobticket gesenkt. Ab dem 1. Oktober 2022 gelten günstigere Preise – Mitnahmeregelung und Fahrradmitnahme unter bestimmten Bedingungen inklusive.
Wer bereits ein Jobticket erworben hat, muss nichts unternehmen. Die Vertragspartner (MM, RMV und RNN) reduzieren eigenständig den Einzugsbetrag, so dass alle von den günstigeren Preisen automatisch profitieren.
Ausführliche Informationen und Antragsformulare gibt es hier.
Was kann ich tun? – Hinweise zu nachhaltigem Verhalten
Energiesparmaßnahmen für Arbeitsplatz und Homeoffice
Auch kleine Einsparungen wirken sich in der Summe aus. Was für den privaten Bereich gilt, reduziert auch den Gesamtverbrauch unserer Universität:
Schalten Sie nicht benötigte elektrische Geräte wie z. B. Drucker, Kopierer, Aktenvernichter oder Lampen, vor allem abends auch Arbeitsplatzrechner und Bildschirme vollständig aus. Ein Drucker benötigt im Standby-Betrieb z. B. 40 kWh Strom pro Jahr.
Halten Sie Türen und Fenster geschlossen, um ein Auskühlen der Räume zu vermeiden. Stoßlüften ist effektiver und energiesparender als Dauerlüften.
Achten Sie darauf, dass das Heizungsthermostat auf max. 2,5 gestellt ist. So gewährleisten Sie, dass in allen Räumen eines Gebäudes eine Temperatur von 19°C erreicht werden kann.
Schalten Sie beim Verlassen des Arbeitsplatzes und zu Feierabend auch in den Fluren das Licht aus. In Innenräumen konnte die Beleuchtung bisher wegen fehlender Sanierungsmaßnahmen nur zu 15% auf LED umgestellt werden.
Überprüfen Sie die Einstellung von Kühlschränken in ihrem Bereich. Stufe 2-3 ist ausreichend und wird ebenso empfohlen wie regelmäßiges Abtauen. Können sogar Kühlschränke außer Betrieb genommen werden? Ein älterer Kühlschrank verbraucht ca. 35 bis 60 Watt – 24 Stunden pro Tag. Das macht 300 bis 500 kWh pro Jahr. Dezentral betriebene Altgeräte können abgeholt werden. (siehe Termine)
Sollten Sie Energieeinsparpotenziale an Heizungs- oder Lüftungsanlagen feststellen, sowie weitere technische Vorschläge zur Energieeinsparung haben, melden Sie diese an die neu eingerichtete Funktionsmailadresse energieeinsparung@uni-mainz.de.
Sammelaktion Altkühlschränke:
Nicht mehr benötigte Kühlschränke können vor Ort abgeholt werden. Anmeldung unter facilitynet-technik@uni-mainz.de oder Telefon 39-23456. Jeder Kühlschrank zählt!
Fahrräder zum Diebstahlschutz codieren lassen: Aktion am 26.Oktober 2022 von 11:00 bis 15:00 Uhr zwischen Campusgarten und UniBike-Container.
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HERAUSGEBER: Der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Saarstraße 21 | 55122 Mainz
REDAKTION: Stefan Schlag
KONTAKT: nachhaltigkeit@uni-mainz.de